Wann mich die Fotografie eigentlich gepackt hat, weiss ich nicht mehr so genau. In meiner Jugend zeichnete und malte ich gerne. Ich war schon immer stark visuell veranlagt. Als ich mit etwa 15 Jahren meine erste Kompaktkamera zum Geburtstag geschenkt bekam, spürte ich ein ganz besonderes Kribbeln in mir. Als ich einige Jahre später von einer Bekannten für die Ferien eine „richtige“ Fotokamera (wenn auch noch keine Spiegelreflex) ausleihen durfte, war das schon ein ganz schönes Highlight für mich.
Irgendwann hat es dann im wahrsten Sinne des Wortes „klick“ gemacht. Es war mir nicht mehr genug, meine Ferienerlebnisse in Bildform zu konservieren, nein, der Bildaufbau musste stimmen, das Auge musste „ja“ sagen. So habe ich mich immer mehr in die Materie vertieft, habe ausprobiert und bin mit meinen einfachen analogen Kompaktkameras allmählich an Grenzen gestossen. Und so kam ich dann zu meiner ersten analogen Spiegelreflexkamera. Es eröffnete sich mir eine neue Welt.
Da mich Farben, Formen und Strukturen je länger je mehr faszinierten, wurde die Umgebung plötzlich viel reicher für mich. Mit staunenden Augen ging ich durch die Welt. Plötzlich hatte Alltägliches, ja sogar vermeintlich Hässliches oder Langweiliges, eine eigene Anziehungskraft. Rost fand ich jetzt irgendwie schön, die Farben und Strukturen faszinierend und eine Aufnahme wert. Ebenso interessante geometrische Formen in alltäglichen Dingen.
Seit 2002 bin ich Mitglied des Fotoclubs Fotowerk Basel (vormals Fotoclub KV/EFFVAS Basel) und nehme regelmässig erfolgreich an Wettbewerben teil.
Heute arbeite ich ausschliesslich digital. Aber noch immer fotografiere ich mit Vorliebe Architektur mit ihren Ecken, Kanten und geschwungenen Linien, dem Spiel von Licht und Schatten, hell und dunkel.
Ich liebe es, Dinge des Alltags zu abstrahieren, Ausschnitte ins rechte Licht zu rücken und Farben spielen zu lassen oder aber die schlichte Schönheit in Schwarzweiss festzuhalten.
Manchmal gehe ich ganz nah ran, manchmal möchte ich das grosse Ganze sehen und darstellen.
Zu dieser doch eher strengen, komponierten Art der Fotografie gibt es für mich je länger je mehr einen Gegenpol: Immer häufiger tauche ich ein in die Welt der ICM-Fotografie. Durch das Bewegen der Kamera während der Aufnahme gelingt es mir, eine ganz besondere Farb- und Lichtstimmung hervorzubringen. Diese impressionistische Art der Fotografie mit ihrem Anteil an Intuition und Zufall und ihrer Nicht-Reproduzierbarkeit fasziniert und inspiriert mich immer mehr.
Aber schau doch einfach selbst…
Sabine Vogt